Montag, 17. März 2014

Prognose: unsicher

Am 24. November fanden in Honduras Präsidentschaftswahlen statt, das internationale Interesse war überraschend groß. Fazit: Die Zweiparteienherrschaft ist ebenso Geschichte wie die Hoffnung auf einen tiefgreifenden Machtwechsel.
Johannes Schwäbl

Honduras führt nicht allzu viele internationale Statistiken an, eine jedoch kontinuierlich: Auch 2013 ist der kleine mittelamerikanische Staat mit 86,5 Morden pro 100.000 EinwohnerInnen laut UN-Berechnungen jener mit der höchsten Mordrate weltweit. Bis auf zweifelhafte Ehren wie diese findet sich Honduras relativ selten in den internationalen Medien. Zuletzt massiv 2009, als der damalige Präsident José Manuel Zelaya im Juni in einer Nacht-und Nebel-Aktion von der Macht geputscht und im Pyjama vom Militär nach Costa Rica verfrachtet worden war. Zelaya suchte während seiner Amtszeit den Dialog mit Bauern- und Indigenenorganisationen und unter seiner Federführung trat Honduras dem von Venezuela und Kuba ins Leben gerufenen Staatenbündnis ALBA bei. Mit seinen Plänen für eine Volksbefragung über die Einberufung einer Verfassunggebenden Versammlung brachte er die traditionellen Machteliten endgültig gegen sich auf. Der Staatsstreich führte zu einer breiten Protestbewegung in Honduras. Auf eine Übergangsregierung folgten Wahlen im November desselben Jahres, die Porfirio Lobo gewann.

Der Artikel erschien im Februar 2014 im Südwind-Magazin
weiterlesen bei suedwind-magazin.at